Gegen Rassismus: Workshop zum Diversity Day

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Zum 12. Deutschen Diversity Tag am 28. Mai 2024 haben wir uns mit einer weiteren Facette des Themas „Diversity“ beschäftigt: Rassismus. Woher kommt er, in welchen Ausprägungen ist er zu finden und wie erkennen wir ihn – diese Fragen haben wir in einem Workshop bearbeitet und unser Bewusstsein dafür sensibilisiert. Als Basis diente uns ein Webinar der Charta der Vielfalt zum Thema “Rassismus und antirassistische Bewusstseinsbildung“. Neben den darin enthaltenen Informationen, Videos und Quizzes haben wir uns aktiv untereinander ausgetauscht und offen darüber diskutiert. Im Folgenden geben wir einen Einblick in unsere diesjährige Aktion und ziehen ein Fazit aus dem Gelernten.

Projekte & Agentur

Das Webinar “Antirassistische Bewusstseinsbildung” behandelt verschiedene Aspekte im Zusammenhang mit Rassismus. Diese waren in mehrere Abschnitte unterteilt und wurden durch Videos und interaktive Fragen bzw. Quizzes ergänzt, um bei der Bearbeitung ein besseres Gespür für manifesten Rassismus zu bekommen.

Das Webinar im Überblick

Für den Einstieg in das Thema begann das Webinar mit einem Wahrnehmungs-Check zur übergreifenden Frage “Wie aktuell ist Rassismus in Deutschland?”. Nach einer kurzen Befragung zu persönlichen Erfahrungen ging es um mehrere Multiple Choice-Fragen zur weiterführenden Frage “Was schätzen Sie – wie ist die Wahrnehmung über Rassismus in Deutschland?”. Diese Fragen erforderten eigene Schätzungen zu verschiedenen Sachverhalten im Zusammenhang mit Rassismus und dessen Verbreitung und gleich zu Beginn führten wir eine angeregte Diskussion über die unterschiedlichen Einschätzungen.

Nach einer Zusammenfassung von Rassismus im deutschen Kontext mit historischen Ereignissen bis zum heutigen Rassismus ging das Webinar zu Definitionen des Begriffs über. Schlüsselworte zur Beschreibung waren unter anderem: Ideologie, Strukturen und Prozesse in der Gesellschaft.

Weitere vom Webinar aufgegriffene Themen waren Alltagsrassismus – hier wurde auch unbeabsichtigter Rassismus angesprochen – Diskriminierung, Rassismus am Arbeitsplatz, Danger of a Single Story und die Frage nach der persönlichen Rolle bzw. Verantwortung jedes einzelnen Menschen.

Credit: Unsplash User priscilla-du-preez

 

Feedback und Diskussion zur antirassistischen Bewusstseinsbildung

Vor, während und auch nach dem Webinar haben wir als Team über die Punkte rege diskutiert. Dabei ging es unter anderem um persönliche Erfahrungen sowie die Erlebnisse von Bekannten oder Freunden. Wir diskutierten, was es bedeutet, sich “unbewusst rassistisch” zu verhalten sowie über die Darstellung von Rassismus in Medien und Social Media.

Davon abgeleitet haben wir uns auch mit den politischen Auswirkungen von Rassismus beschäftigt, also zum Beispiel die Verteilung von Wähler:innen auf bestimmte Parteien im Zusammenhang mit dem Umfeld der Wähler:innen.

Auch Themen wie Zivilcourage und die Rolle der Religion und Religionsfreiheit kamen in unserem Austausch zur Sprache, wobei der Begriff Othering immer wieder eine Rolle spielte: Othering meint den Prozess, Personen in ein “Wir” und “die Anderen” zu unterteilen und somit letztere zu distanzieren oder als “Fremdes” zu verurteilen.

Unser Fazit

Die drei Stunden Workshop vergingen wie im Flug und wir haben wertvolle Infos und Schlussfolgerungen mitgenommen.

Das Einbringen eigener Erfahrungen machte uns bewusst, dass eine Person, die aufgrund ihrer teils unbewussten Privilegien noch nie selbst Rassismus erlebt hat, sich diesen nur schwer vorstellen und nachempfinden kann. Hilfreich waren hier Vergleiche zu anderen Formen der Diskriminierung – zum Beispiel der Diskriminierung von Frauen. Beim Thema “unbewusster Rassismus” schlägt das Webinar einen Vergleich zu einer unbeabsichtigten körperlichen Verletzung vor – damit versteht man besser, was hier gemeint ist. Jede:r kann nachvollziehen, dass es schmerzhaft ist, wenn wir einer anderen Person versehentlich auf den Fuß treten. Und allein die verletzte Person darf entscheiden, ob der Tritt gerade weh getan hat.

Eine weitere Feststellung war, dass beinahe jede:r von uns eine eigene „Single Story” hat, wenn auch nicht zwingend in Bezug auf Rassismus. “Danger of a Single Story” bezieht sich darauf, dass durch einen Mangel an Informationen Vorurteile und bestimmte Bilder im Kopf entstehen können. Dieses Thema zieht die Aufmerksamkeit entsprechend zu Vorurteilen und Biases, die wir bereits in unserem Diversity Workshop 2023 behandelt haben.

Das daran anschließende Zitat aus dem Webinar ist hier sehr passend:
Beabsichtigt oder nicht: Diese Vorurteile haben einen Einfluss auf Ihr Verhalten und sollten deshalb reflektiert werden.

Das eigene Bewusstsein zu schärfen mit Blick auf Rassismus: Dieses Ziel haben wir mit dem Workshop definitiv erreicht. Und wir werden uns weiterhin dafür einsetzen, stets mit Offenheit zu agieren, um gegen mit Vorurteilen behaftete Bilder zu arbeiten. Außerdem setzen wir darauf, fortlaufend die nötige Reflexion und Weiterbildung zu fördern und anzuwenden, damit Rassismus, Biases und Vorurteile bei uns keine Chance haben.